• PlayStation 3

8 Kundenbewertungen

Zwei Jahrzehnte sind vergangen, seit die dämonischen Fürsten Diablo, Mephisto und Baal die Welt Sanktuario in einem Zug der Zerstörung durchstreiften, um die Menschheit ihrem unheiligen Willen zu unterwerfen. Doch für diejenigen, die sich den drei großen Übeln damals stellten, verblasst die schreckliche Erinnerung daran nur langsam.

Produktbeschreibung
Zwei Jahrzehnte sind vergangen, seit die dämonischen Fürsten Diablo, Mephisto und Baal die Welt Sanktuario in einem Zug der Zerstörung durchstreiften, um die Menschheit ihrem unheiligen Willen zu unterwerfen. Doch für diejenigen, die sich den drei großen Übeln damals stellten, verblasst die schreckliche Erinnerung daran nur langsam.
Systemvoraussetzungen
  • PlayStation 3
Rezensionen
In der Gegend des Städtchens Neu-Tristram sind die Untoten los, seit dort ein mysteriöser Himmelskörper einschlug. Höllische Streitmächte treiben in der Spielwelt ihr Unwesen, als Protagonist soll man selbstverständlich das Schlimmste verhindern.

Die Story spart nicht mit Klischees und wird trotzdem ohne jegliche Ironie erzählt. Wo Spiele wie The Bard´s Tale oder das aktuelle The Incredible Adventures of Van Helsing die Eigenheiten des Genres und seiner Geschichten gern ein bisschen auf die Schippe nehmen, nimmt Diablo 3 sich selbst ein wenig zu ernst. Aber die Story dürfte in diesem Fall wohl sowieso nur für die wenigsten potenziellen Spieler ein wichtiges Kaufargument sein. Darüber hinaus ist die Handlung, nicht zuletzt durch das eine oder andere schicke Renderfilmchen, immerhin spektakulär inszeniert. So kommt doch noch eine ordentliche, düstere Fantasy-Atmosphäre auf. Etwas dramatischer hätten aber z.B. die Gespräche innerhalb des eigentlichen Spiels gestaltet werden können - die sind nämlich trotz guter deutscher Sprachausgabe eher lahm und wenig spannend, schon allein durch die starr herumstehenden Beteiligten.

Optisch wissen ansonsten vor allem die fantasievollen Monstergestalten, abwechslungsreichen Schauplätze und farbenfrohen Effekte zu gefallen. Bei den dezent verwaschenen Texturen und generell den Feinheiten wäre aber etwas mehr drin gewesen.

Super für gesellige Abenteurer

Mit seinen vier umfangreichen Akten bietet Diablo 3 eine mehr als zufriedenstellende Spieldauer, die durch mehrere Schwierigkeitsgrade noch deutlich erhöht wird. Auf den später freigeschalteten Stufen stecken Feinde nicht nur mehr Treffer ein und lassen besseres Zeug fallen, sondern nutzen teilweise sogar zusätzliche mörderische Fähigkeiten. Für die ganz Mutigen gibt es einen Hardcore-Modus ohne Wiederbelebungs-Chance. Alle anderen feiern am letzten Speicherpunkt, in sicheren Siedlungen oder am Ort des Ablebens ihre Auferstehung, wobei aber die Ausrüstung etwas in Mitleidenschaft gezogen wird.

Fünf Charakterklassen beiderlei Geschlechts warten auf ihren Einsatz. Neben den pflegeleichten, robusten Barbaren, die Monstern Kriegschreie entgegenbrüllen, wären da z.B. aus der Ferne attackierende, fallenstellende Dämonenjäger oder Zauberer, die standesgemäß Schneestürme und Feuersbrünste entfesseln. Für ein wenig Exotik sorgen Hexendoktoren mit ihren beschworenen Helfern wie Heuschreckenschwärmen und anderen Haustierchen, während Mönche unter anderem durch unterstützende Auren zu wertvollen Begleitern werden.

Apropos Begleiter: Obwohl Diablo 3 im Alleingang wunderbar zu spielen ist und dem Helden auf Wunsch auch KI-Kollegen wie einen frommen Templer zu Seite stellt, macht die Koop-Unterstützung für bis zu vier Teilnehmer natürlich einen großen Reiz des Abenteuers aus. Als Ergänzung zum Onlinemodus, in dem man nach Wahl der Missionen und anderer Parameter ruckzuck passende Mitstreiter findet, bietet die Konsolenfassung auch lokale Partien (oder eine beliebige Mischung aus Online- und Offline-Gefährten).

Der Einstieg oder auch die gemeinsame Nutzung des Bildschirms sind gut gelöst, so werden Nachzügler etwa wieder zur Gruppe gebeamt, wenn der Abstand zu groß ist. Ein wenig Geduld benötigt man aber beim Aufrufen des Inventars, weil leider immer nur ein Spieler gleichzeitig im Menü herumkramen darf.

Alles unter Kontrolle, nur das Aufleveln nicht

Die Steuerung wurde vorbildlich an den Controller angepasst. Statt über einen Cursor steuert man die Figur hier direkt mit dem linken Analogstick, mit dem rechten Stick kann man sich agil zur Seite in Sicherheit bringen. Auf den Symbol-Buttons und Schultertasten liegen die diversen Fähigkeiten und Heiltränke, jeweils mit kurzer Abklingzeit. Der Held kann also nicht pausenlos rote Gesöffe weggluckern, von Gegnern hinterlassene Kugeln oder in den Umgebungen herumstehende Gefäße verschaffen ihm aber zusätzliche Lebensenergie.

Ein wenig geizig zeigt sich Diablo 3 bei den Upgrade-Möglichkeiten der Charaktere bzw. der dazugehörigen Freiheit des Spielers. Zwar erlernen die Pappenheimer nach und nach einige coole Aktionen, man hat aber nur wenig Einfluss auf die Entwicklung. Attribute wie Stärke oder Intelligenz sind hier nicht manuell zu erhöhen, auch komplexe Fähigkeitenbäume sucht man vergeblich. Durch die Wahl von verschiedenen Runen, die mit den einzelnen Skills zusammenhängen und deren Wirkung verändern, oder die freie Kombination aktiver und passiver Kniffe wird dieser Mangel aber ein wenig ausgeglichen.

Beute ohne Ende

Für passionierte Jäger und Sammler ist Diablo 3 ein wahres Paradies - Unmengen an Waffen, Rüstungen und Accessoires verschiedener Seltenheitsstufen wandern in den Rucksack. Die Inventar-Kapazität bemisst das Spiel nicht nach Gewicht oder Größe der Fundstücke, sondern rein nach deren Anzahl. Kein sonderlich realistisches System, aber simpel zu managen. Und ob der Held nun 60 Streitäxte und sperrige Schilde oder aber 200 Kilo Marschgepäck mit sich herumschleppt (von denen man so oder so nur die gerade angezogenen zu Gesicht bekommt), ist dann auch schnurz. Für Logik ist in einem solchen Spiel ohnehin kein Platz.

Im Inventar wählt man über ein praktisches Kreismenü die Ausrüstungskategorien, innerhalb dieser Sparten gibt es entsprechende Listen und tadellose Vergleichsmöglichkeiten der Objekte. Ganz nett ist auch die Möglichkeit, während des laufenden Spiels per Steuerkreuz durch die zuletzt gefundenen Teile zu blättern, um sie gegebenenfalls direkt anzulegen oder Unnützes gleich zu entsorgen.

Im Gegensatz zum PC-Pendant besitzt die Konsolenversion kein Online-Auktionshaus, tolle Gegenstände muss man also schon selbst aufspüren - um das wahrscheinlicher zu machen, wurde für die Umsetzung wohl extra an der Drop Rate geschraubt. Wer mit der Ausbeute immer noch nicht zufrieden ist, kann unter anderem auch Gegenstände zerlegen und vom Schmied (der aufgelevelt werden darf) neue basteln lassen.

Fazit

Ob man lieber auf dem PC oder auf der Konsole Monster metzelt, bleibt mal wieder Geschmackssache, aber die gelungene Umsetzung ermöglicht auf jeden Fall auch mit Gamepads unbeschwerte Beutezüge und ist in manchen Bereichen sogar dem Original überlegen.

Dank durchdachter Steuerung und Menüführung ist Diablo III richtig komfortabel zu spielen, umfangreiche Gebiete, tonnenweise Gegenstände und diverse Schwierigkeitsgrade garantieren eine hohe Langzeitmotivation. Vor allem, wer gerne in Gruppen zur Dungeon-Säuberung aufbricht, wird viele Stunden blendend unterhalten.

Allerdings haben neben den zentralen Stärken auch ein paar Kritikpunkte den Umzug unbeschadet überstanden. So lässt etwa die Charakterentwicklung dem Spieler zu wenig Freiraum und die Story strotzt vor Klischees.

Pro
- sehr gut angepasste Steuerung
- großer Umfang
- motivierendes Beutesystem
- spaßiger Multiplayermode, online und jetzt auch offline
- kein Onlinezwang
- schicke Präsentation

Contra
- wenig Freiheit in der Charakterentwicklung
- eher schwache Hintergrundgeschichte
- uninteressante Dialoge

Wertung: 9 von 10 Punkten

(Christina Schmitt/Captain-Fantastic.de)…mehr
Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung