NBA

Verlieren verboten!

Von Marc-Oliver Robbers
Dirk Nowitzki (l.) erzielt in dieser Saison im Schnitt 15,4 Punkte für die Dallas Mavericks
© getty

Wenn die Dallas Mavericks (25-29) und die Los Angeles Lakers (27-29) am Sonntag (19 Uhr im kostenlosen LIVE-STREAM bei SPOX) aufeinandertreffen, heißt es: Verlieren verboten! Beide Teams müssen einen Run starten, um noch Chancen auf die Playoffs zu haben. SPOX vergleicht die Mannschaftsteile im Head to Head.

Cookie-Einstellungen

Point Guard: Darren Collison vs. Steve Nash

Collison (12,8 Punkte, 5,5 Assists): Die Zahlen stimmen eigentlich bei Darren Collison. 12,8 Punkte, 5,5 Assists, auch die Wurfquote ist okay, aber so richtig angekommen ist der Point Guard in Dallas noch nicht. Gute Spiele werden immer von katastrophalen Partien abgelöst. Collison fehlt zu häufig die Übersicht und die Ruhe. Daher setzt Coach Rick Carlisle im letzten Viertel häufig auf Routinier Mike James.

Im Dezember verlor Collison sogar zeitweise seinen Starting Spot. Danach stabilisierte er sich und legt bisher im Februar durchschnittlich 7 Assists auf. Allerdings zeigt das Bemühen, Beno Udrih per Trade nach Dallas zu holen, dass die Mavericks weiterhin nicht vollends zufrieden sind mit dem schnellen Guard. Collisons Stärken sind sicher sein Antritt und sein Drive zum Korb. Wenn der Guard ins Laufen kommt, ist er nur ganz schwer zu stoppen.

Nash (11,7 Punkte, 7,3 Assists): Irgendwie hatte Steve Nash sich das sicher alles anders vorgestellt. Als einer der dominierenden Spielmacher der letzten Jahre, spielt er nun beim Ballvortrag nicht mehr uneingeschränkt die erste Geige. Kobe Bryant übernimmt häufig den Aufbau, Nash verkümmert dann zum Spot-Up-Shooter. Auch das Pick-and-Roll mit Dwight Howard läuft längst noch nicht so wie gewünscht.

Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Nash verteilt so wenige Assists (7,3) wie seit zehn Jahren nicht mehr. Sein Punkteschnitt (11,7) sinkt ebenfalls kontinuierlich. Als Starter punktete er nur eine Saison (7,9 Punkte in der Saison 98-99 für die Mavs) schlechter. Dafür fällt sein Wurf weiterhin äußerst sicher und auch die Turnoverquote ist sehr niedrig. Dennoch merkt man dem Kanadier so langsam seine 39 Lenze an. Nash galt noch nie als überragender Verteidiger, aber jetzt bekommt er gegen schnelle Gegenspieler zunehmend Probleme.

Mavs oder Lakers: Wer erreicht die Playoffs?

Fazit: Vor der Saison wäre man sicher ausgelacht worden, wenn man dieses Matchup als eng bezeichnet hätte, aber die Gegenwart zeigt genau das. Collison könnte Nash mit seiner Schnelligkeit große Probleme bereiten. Allerdings ist Nash auch immer noch Nash. An einem guten Tag kann er mit seiner Cleverness und Übersicht noch immer jede gegnerische Mannschaft zur Verzweiflung bringen. Schnelligkeit siegt in dem Fall aber über Erfahrung. Das Matchup geht knapp an die Mavs.

Shooting Guard: O.J. Mayo vs. Kobe Bryant

Mayo (17,6 Punkte, 4,4 Assists): Als Dirk Nowitzki verletzt war, trug O.J. Mayo den Hauptteil der Scoring-Last. Der Neuzugang aus Memphis fügte sich gleich gut ein. Doch Mitte Dezember fiel er in ein kleines Loch. Mayo fing sich wieder, aber die starken Leistungen vom Saisonbeginn sind seitdem seltener geworden. Das liegt zum einen natürlich an der Rückkehr von Nowitzki und der überragenden Form von Vince Carter, aber auch zum Teil an Mayo selbst.

Der Shooting Guard leistet sich in der Crunch Time oftmals unfassbare Ballverluste und ist so ein bisschen das Gesicht der fehlenden Nervenstärke der Mavs in dieser Saison. Dennoch spielt Mayo zahlenmäßig die beste Saison seiner Karriere. In fast allen Kategorien steuert er auf neue Karriere-Höchstwerte zu.

Bryant (26,9 Punkte, 5,6 Assists): Die Qualitäten von Kobe Bryant sind unbestritten. Der Guard wird seine Karriere als bester Lakers-Spieler aller Zeiten beenden und das will schon etwas heißen bei so einer traditionsreichen Franchise. Doch auch Bryant mit all seinen Fähigkeiten schafft es nicht allein, die strauchelnden Lakers in die Spur zu springen.

Die ganzen Diskussionen um das Team scheinen zudem auch nicht spurlos am Superstar vorbeigegangen zu sein. Bryant hat sein Spiel umgestellt, verlegt sich mehr aufs Passpiel und nimmt deutlich weniger Würfe. Im Schnitt sind es im Februar fast 10 Würfe weniger als im Dezember. Dafür legt er knapp 2 Assists mehr auf. Dass gleichzeitig die Turnover-Quote nach oben geht, ist zu erwarten, aber der Erfolg gibt Bryant recht. Los Angeles hat 10 der letzten 14 Partien gewonnen.

Fazit: Die Höchstwerte von Mayo reichen natürlich bei weitem nicht, um es mit Bryant aufzunehmen. Der Superstar kann ein Spiel dominieren wie kaum ein Zweiter in der Liga, gegen Portland lieferte er jetzt eine 40-Punkte-Show ab. Das Duell entscheidet der Laker klar für sich.

Teil I: Die Guard-Positionen

Teil II: Die Forward-Positionen und die Center

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose